Phytotherapie - (Pflanzenheilkunde)

Geschichte

Die Pflanzentherapie basiert auf dem Wissen der traditionellen Naturheilkunde. Traditionell bezeichnet den theoretischen Hintergrund der Heilkunde, der in der europäischen Medizin von der griechischen Antike bis ins 19. Jahrhundert Gültigkeit hatte.
Hippokrates (460-370 v. Chr.) und Galen von Pergamon (129-199 n. Chr.) setzten in der Therapie vorwiegend Mittel aus der Pflanzenwelt ein.
Im Mittelalter stand die Pflanzenheilkunde in einer Blütezeit; besonders bekannt sind die Ausführungen von Hildegard von Bingen aus dem 12. Jahrhundert.
Aus der Neuzeit bis ins 18. Jahrhundert haben sich folgende Pflanzenkenner einen Namen gemacht: Cube (1485), Leonhard Fuchs (1543), Hieronymus Bock (1577), Adamus Lonicerus (1679), Besler (1713), Jacobus Theodorus Tabernaemontanus (1731).

Im 20. Jahrhundert besonders bekannt geworden sind:
Johann Künzle (1945), Sebastian Kneipp, S. Flamm, Ludwig Kroeber, Hans Seel, Dr. R.F. Weiss, Josef Karl.

 

Beschreibung des Verfahrens
Die Pflanzenheilkunde ist seit den medizinischen Anfängen ein wesentlicher Bestandteil in der Therapie des kranken Menschen. Sie steht nach wie vor nicht nur bei Naturheilkundlern hoch im Kurs.
Ursprünglich wurden die Heilpflanzen keineswegs nach klinischen Krankheitsnamen eingesetzt, sondern nach den Bedingungen und Qualitätsregeln der traditionellen Heilkunde. Diese fußen auf den theoretischen Grundlagen der Naturheilkunde, die ihren Ursprung in der Lehre von den Elementen und Körpersäften hat.
Die Säfte liegen in bestimmten Mischungen im Organismus vor. Dadurch erhält jeder Mensch in seiner physischen und psychischen Ausprägung ein individuelles Mischungsverhältnis, sein Temperament, das ihn zum Sanguiniker, Choleriker, Phlegmatiker oder Melancholiker macht. Daraus entstand eine noch heute verständliche Charakter- und Krankheitslehre.
In dieser Hinsicht wurden Krankheiten nach den jeweiligen Veränderungen der Säftezusammensetzung und deren Qualitäten beschrieben; man unterschied trockene, hitzige, feuchte und kalte Krankheitsbilder der jeweiligen Organsysteme. Aufgrund dieser veränderten Säftemischungen wurden Pflanzen ausgewählt, die in der Lage waren, diesen krankhaften Zustand zu regulieren. So wurden beispielsweise bei hitzigen, d.h. entzündlichen Erkrankungen, kühlende Drogen verabreicht.
So ist bis in unsere Zeit ein Großmutter-Rezept überliefert worden:
Kamillentee als kühlende Droge bei akuten (=hitzigen) Magenverstimmungen.

 

Anwendungsgebiete
Viele funktionelle Erkrankungen lassen sich fast ausschließlich mit der Pflanzenheilkunde therapieren, bei schwerwiegenderen und auch degenerativen Leiden dient sie gut als unterstützende Behandlungsmethode.

Kombinationsmöglichkeiten
Die Pflanzenheilkunde lässt sich grundsätzlich mit allen naturheilkundlichen Methoden kombinieren, insbesondere mit der Biochemie nach Dr. Schüßler, der Komplex-Biochemie sowie der spagyrischen und homöopathischen Heilweise. 

 

Das Leben ist ein Gefäß,

in das man so Köstliches

hinein tun kann,

als man innerlich besitzt

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